TestRichtig streiten!?

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Streiten gehört zum Leben dazu. Wie aber streitet man richtig? Entscheide du!

Streiten gehört zum Leben dazu. Wenn alle immer einer Meinung wären, wäre das langweilig. Im Streit lernen wir uns gegenseitig kennen. Es hilft verstehen, was jemand mag und nicht mag. Streiten darf laut sein und heftig. Streiten sollte aber keine Angst machen, niemanden einschüchtern und nicht gemacht werden, um jemanden weh zu tun oder unterzubuttern.

Wie aber streitet man richtig? Entscheide du!

Ich schreie mein Gegenüber solange an, bis er/sie aufgibt.

Das nennt man nicht streiten. Streiten hat was damit zu tun, dass zwei oder mehrere Menschen sich wegen irgendetwas auseinandersetzen. Streiten ist nicht, wenn einer den anderen platt macht.

Ich sage, was ich fühle und hoffe, der/die andere kann mich verstehen.

Es ist eine Form des Mutes, seine Gefühle zu zeigen und sie zu benennen. Es ist ok zu hoffen, dass die/der andere einen versteht. Verlangen kann man es nicht. Wenn dich jemand gerne hat, kannst du aber davon ausgehen, dass er oder sie Interesse an dir hat und wissen will, wie du tickst.

Ich erkläre jemand anderen, dass ich gerade sauer bin und mein Ton daher vielleicht nicht allzu nett klingt.

Toll, wenn du weißt, dass dein Ton zu deinem Gefühl gehört und nicht von deinem Streitpartner verursacht wird. Du übernimmst die Verantwortung für dein Auftreten, das ist gut. Ein anderer Mensch kann dich zwar wütend machen, wie du darauf reagierst, ist aber deine Entscheidung.

Ich bleibe bei dem, was mich gerade ärgert und zähle nicht lauter alte Situationen auf.

Ein wichtiger Punkt, um richtig streiten zu können. Du magst es sicher auch nicht, wenn alle vergangenen Probleme aufgerollt und erneut zum Vorwurf gemacht werden. Wenn du es schaffst bei der einen Situation zu bleiben, die dich gerade stört, hast du eine viel größere Chance, auf offene Ohren zu stoßen.

Ich habe die besseren Argumente und gewinne ich den Streit.

Geht es darum zu gewinnen? Ein Streit ist kein Wettbewerb. Er sollte nicht dazu dienen, dass die Kräfte gemessen werden und sich der Stärkere durchsetzt. Streit soll ein Austausch von abweichenden Meinungen sein: Man kann sich ganz und gar einig werden, man kann sich in einigen Punkten annähern, in anderen nicht, man kann auseinander gehen und begriffen haben, dass man sich zu fremd ist. Es gibt keine Gewinner, keine Verlierer.

Ich höre zu.

Die größte Kunst im Miteinander! Reden können die meisten, laut oder leise, bestimmt oder zurückhaltend, lustig oder ernst. Aber zuhören? Komischerweise möchte jede/r, dass ihr/ihm zugehört wird. Zuhören erfordert Geduld, echtes Interesse am Gegenüber und Vertrauen darin, dass man nicht zu kurz kommen wird.

Ich frage nach, ob andere verstehen, was ich meine.

Manchmal denkst du vielleicht, du weißt, was in anderen vor sich geht. Es ist gut, Gedanken zu überprüfen. Frage, ob das, was du denkst, stimmt. Dann kann der oder die andere dir Recht geben, dich ergänzen oder korrigieren. Und du weißt, woran du wirklich bist.

Ich äußere, was ich brauche, damit es mir besser geht.

Es gehört Mut dazu, zu sagen, was man braucht, damit es einem besser geht. Das hilft vom Reden ins Tun zu kommen. Wenn alle Beteiligten wissen, welche Veränderungen gewünscht sind, können sie anfangen, darüber zu verhandeln. Meist wird ein Kompromiss dabei herauskommen. Immerhin!

Wenn ich nicht mehr weiß, was ich sagen soll, schlage ich auch mal zu.

Geht gar nicht! Nie! Unter keinen Umständen! Wer aber schon den Zusammenhang zwischen „keine Worte mehr haben“ und das Gefühl, schlagen zu wollen, kennt, ist schon weiter als manch anderer. Du weißt, was dir das Gefühl gibt, hilflos und ausgeliefert zu sein. 

Vielleicht liegt dir das Reden sowieso nicht, deine Mutter aber ist nie um Worte verlegen und drängt dich mit ihren vielen Sätzen in die Enge. Verabredet, dass du ein Stoppschild hoch hältst, wenn es wieder soweit ist. Man kann auch Streitpausen einlegen oder aufschreiben, was man etwas klären will. Du siehst, es gibt viele Alternativen dazu, jemanden zu schlagen.

Ich beleidige und verletze niemanden mit Absicht.

In allem, was wir tun, sollten wir möglichst ehrlich zu uns selbst sein und wissen, warum wir etwas machen, also mit welcher Absicht. Worte und Taten, die ohne Absicht verletzen, verletzen trotzdem, aber man kann sich dafür entschuldigen und guten Gewissens sagen. „ Wirklich, das wollte ich nicht.“